Freitag, 4. Juli 2014

Unzufriedenheit ist eine Gefahr

Unzufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gefährlich. Davor warnen jetzt die Verantwortlichen bei Geheimdiensten. Das gilt aber nicht nur für die sprichwörtlichen Schlapphüte: Es gilt auch für diejenigen, die "was mit Medien" machen. Obwohl der Beruf des Journalisten oder der Journalistin auf der Beliebtheitsskala nicht besonders weit oben steht, drängen nach wie vor junge Menschen in die entsprechenden Job. Journalismus gilt vielen als Berufung, sie brennen für diesen Beruf. Es ist ja auch ein prima Leben: kreativ sein, mit Menschen arbeiten, Öffentlichkeit herstellen. Doch Unzufriedenheit ist zunehmend auch in dieser Branche ein Problem. Hoch Qualifizierte, exzellente Journalistinnen und Journalisten bekommen zuweilen kaum noch eine Chance. Sie sind unzufrieden, weil sie um ihren Job fürchten müssen. In Verlagen, in Sendern - immer häufiger fallen redaktionelle Stellen oder Auftragsvergaben dem gnadenlosen Rotstift zum Opfer. Wie will man da noch kreativ sein, aufrichtig und neugierig auf Menschen zugehen, gesellschaftlich notwendige Öffentlichkeit schaffen - wenn gleichzeitig Existenzängste drohen? Gute Arbeit verdient gutes Geld. Das gilt auch und gerade für den Journalismus. Nur wer im wahrsten Sinne des Wortes anständig zahlt, wird mit Spitzen-Journalismus Geld verdienen können. Eigentlich bräuchte man für diese Erkenntnis gar keine Geheimdienste - darauf könnte man auch selbst kommen...

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