Freitag, 13. Juni 2014

Frank Schirrmacher wird fehlen



Es gibt selten (Sach-)Bücher – noch seltener von Journalisten – die „hängen“ bleiben, die einen nachhaltig beschäftigen. „Das Methusalem-Komplott“ von Frank Schirrmacher ist ein solches Werk, das mich bewegt hat. Es steht immer noch in meinem Bücherregal, hat einige Umzüge mitgemacht. Jetzt ist der Autor mit Mit-Herausgeber der „FAZ“ verstorben. Viel zu jung, und mit ihm geht ein hervorragender Journalist und Vordenker. In seinem „Methusalem-Buch“ hat er die Probleme der alternden Gesellschaft beschrieben: Auch, wie die Medien damit umgehen, die letztlich vor allem ein Bild der Jugend zeichnen. „Während des für das Selbstbild der Jugend unzählige Schablonen gibt – nicht nur in der Werbung, auch im Film, in der Literatur, in der Geschichte -, ist der alternde Mensch von einem gewissen Zeitpunkt an buchstäblich ohne Vor-Bild“, schrieb Schirrmacher. Die „Abwesenheit des älter werdenden Menschen in Fernsehen, Film und Werbung“ mache „das individuelle Altern nur noch auffälliger“. Schirrmacher hatte mit seinem Buch im Jahr 2004 mal wieder eine wichtige Debatte angestoßen. Wie so oft. Nun wird er es nicht mehr tun. Er ist nicht alt geworden. Er wird fehlen.

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